Sonstige CEE

Das Segment Sonstige CEE umfasst die Länder Albanien inkl. Kosovo, Bosnien-Herzegowina, Kroatien, Moldau, Nordmazedonien, Serbien und Ukraine. Die Sonstigen CEE-Märkte erwirtschafteten im Jahr 2020 4,3% der Konzernprämien. Die Gesellschaften der Länder Montenegro und Weißrussland wurden nicht in den Konsolidierungskreis miteinbezogen.

Albanien inklusive Kosovo

Die Versicherungsprämien in Albanien verzeichneten nach einer fast sechsjährigen Wachstumsphase im 1.–3. Quartal 2020 ein Minus von 6,3% auf Basis der Lokalwährung. Mit einem Anteil von 93,2% dominiert weiterhin der Nichtlebenssektor den albanischen Versicherungsmarkt. In diesem Bereich gingen die Prämien in den ersten neun Monaten 2020 um 6,1% zurück. Während die Kfz-Kaskoversicherung bei einem leichten Plus von 0,5% stagnierte, verzeichnete die Sparte Kfz-Haftpflicht einen Rückgang von 6,9%. Auch die Nicht-Kfz-Sparten entwickelten sich im Vergleich zur Vorjahresperiode mit einem Minus von 5,3% rückläufig. Im Bereich der Lebensversicherung sank das Prämienvolumen im 1.–3. Quartal 2020 um 8,5% im Vergleich zur Vorjahresperiode. Das Prämienvolumen im Kosovo verminderte sich im 1.–3. Quartal 2020 um 2,1% im Vergleich zur Vorjahresperiode.

Die VIG-Versicherungsgruppe ist am albanischen Versicherungsmarkt mit der Sigma Interalbanian und Intersig aktiv. Mit einem Marktanteil von 21,9% belegt sie den zweiten Marktrang. Über eine Zweigniederlassung ist die Sigma Interalbanian auch im Kosovo vertreten.

Bosnien-Herzegowina

Ein Minus von 1,5% auf Basis der Lokalwährung verzeichneten die Versicherungsprämien in Bosnien-Herzegowina in den ersten drei Quartalen 2020. Im Vergleich zur Vorjahresperiode ging die Nichtlebensversicherung um 1,3% und die Lebensversicherung um 2,1% zurück. Die den Nichtlebenssektor dominierenden Kfz-Sparten entwickelten sich unterschiedlich: Die Kfz-Kaskoversicherung verlor leicht um 1,5%, während die Kfz-Haftpflichtversicherung um 1,2% zulegte.

Die VIG-Versicherungsgruppe ist mit der Wiener Osiguranje mit Sitz in Banja Luka in der serbischen Republik Srpska von Bosnien-Herzegowina sowie mit der Vienna osiguranje mit Sitz in Sarajevo vertreten. Der Marktanteil auf Basis der Daten des 1.–3. Quartals 2020 liegt bei 8,4%, womit sich die VIG-Versicherungsgesellschaften auf Rang fünf befinden.

Kroatien

In den ersten drei Quartalen 2020 verzeichnete der kroatische Versicherungsmarkt ein leichtes Minus von 1,4% auf Lokalwährungsbasis. Das Prämienvolumen in der Nichtlebensversicherung stieg im Vergleich zur Vorjahresperiode um 4,3%. Wesentlich beigetragen zu diesem Wachstum haben die Kfz-Haftpflichtversicherung (+11,3%) und die Feuerversicherung (+7,3%). Die Kfz-Kaskoversicherung legte mit einem Plus von 3,2% ebenfalls zu. Das Prämienvolumen der Krankenversicherung stieg um 4,4%. Im Bereich der Lebensversicherung gab es im 1.–3. Quartal 2020 ein deutliches Minus (-15,4%), welches vor allem auf die rückläufigen index- und fondsgebundenen Produkte sowie die klassische Lebensversicherung zurückzuführen ist. Die Rentenversicherung konnte dagegen einen Anstieg um 17,2% erzielen.

In Kroatien ist die VIG-Versicherungsgesellschaft Wiener Osiguranje aktiv. Zum 1.–3. Quartal 2020 nimmt sie mit einem Marktanteil von 9,8% den vierten Platz am kroatischen Versicherungsmarkt ein.

Moldau

Im 1.–3. Quartal 2020 gingen die Prämieneinnahmen am moldawischen Versicherungsmarkt um 13,0% auf Lokalwährungsbasis zurück. Der Nichtlebenssektor, welcher mit einem Anteil von 93,4% das Gesamtportfolio dominiert, verzeichnete ein Minus von 13,9% im Vergleich zur Vorjahresperiode. Die Lebensversicherung verzeichnete einen Zuwachs von 1,5%. In den ersten neun Monaten 2020 gingen vor allem die Nicht-Kfz-Sparten stark zurück (-27,9%). Die Prämieneinnahmen in der Kfz-Haftpflichtversicherung sanken um 7,6%, die Kfz-Kaskoversicherung verlor 5,8%.

In Moldau ist die VIG-Versicherungsgesellschaft Donaris tätig. Mit einem Marktanteil von 10,7% belegt sie den fünften Marktrang unter den Versicherungsgruppen. Im Nichtlebenssektor belegt sie ebenfalls den fünften Platz.

Nordmazedonien

Die Prämien am nordmazedonischen Versicherungsmarkt gingen in den ersten drei Quartalen 2020 um 5,2% auf Lokalwährungsbasis im Vergleich zur Vorjahresperiode zurück. Am Gesamtmarkt dominiert die Nichtlebensversicherung mit einem Anteil von 84,3%. Sie verzeichnete in den ersten neun Monaten 2020 ein Minus von 5,4%, welches sowohl auf Rückgänge in der Kfz-Haftpflichtversicherung (-11,5%) als auch in der Kfz-Kaskoversicherung (-2,6%) zurückzuführen ist. Die Prämieneinnahmen in den Nicht-Kfz-Sparten erhöhten sich hingegen leicht um 2,1%. Die Lebensversicherung konnte nicht an das Wachstum der Vorjahre anschließen und ging in den ersten neun Monaten 2020 um moderate 4,3% zurück.

Die VIG-Versicherungsgesellschaften Makedonija Osiguruvanje, Winner Nichtleben und Winner Leben halten zusammen einen Marktanteil von 19,6%. Das macht die VIG-Gesellschaften zur führenden Versicherungsgruppe in Nordmazedonien.

Serbien

Die Prämieneinnahmen der in Serbien tätigen Versicherer stiegen auf Lokalwährungsbasis in den ersten drei Quartalen 2020 um 2,2%. Dieses Wachstum resultiert sowohl aus der positiven Entwicklung im Lebenssektor (+2,1%) als auch im Nichtlebenssektor (+2,2%), welcher einen Anteil von rund 78% am Gesamtportfolio stellt. Zum Anstieg in der Nichtlebensversicherung beigetragen haben vor allem die Kfz-Sparten. Die Kfz-Haftpflichtversicherung wuchs im 1.–3. Quartal 2020 um 2,5% und die Kfz-Kaskoversicherung um 6,4%. Auch die Nicht-Kfz-Sparten konnten ihr Prämienvolumen im Vergleich zur Vorjahresperiode etwas steigern (+0,8%). Mit einem Plus von 19,5% wurde in der Krankenversicherung zudem ein zweistelliges Wachstum erzielt.

In Serbien ist die VIG-Versicherungsgesellschaft Wiener Städtische Osiguranje aktiv. Mit einem Marktanteil von 11,8% nimmt sie den vierten Platz ein. Im Nichtlebenssektor ist sie an vierter, im Lebenssektor an zweiter Stelle.

Ukraine

Im 1.–3. Quartal 2020 verzeichnete der ukrainische Versicherungsmarkt ein leichtes Minus von 2,3% auf Lokalwährungsbasis gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Mit einem Anteil von rund 88% dominiert eindeutig der Nichtlebenssektor den ukrainischen Versicherungsmarkt. Er ging in den ersten drei Quartalen 2020 um 3,6% zurück, was vor allem auf die Nicht-Kfz-Sparten (-11,4%) zurückzuführen ist. Positiv entwickelten sich hingegen die Kfz-Haftpflichtversicherung (+8,0%) sowie die Kfz-Kaskoversicherung (+9,3%). Die Prämieneinnahmen in der Lebensversicherung konnten in den ersten neun Monaten 2020 ebenfalls um 8,3% zulegen. Der Anteil der Lebensversicherung an den Gesamtprämien bleibt mit 12% jedoch weiterhin verhalten.

Nachdem die Globus mit der UIG zusammengeführt wurde, sind in der Ukraine die VIG-Nichtlebensversicherer Kniazha und UIG sowie der Lebensversicherer Kniazha Life aktiv. Mit einem Anteil von 6,8% belegen die VIG-Versicherungsgesellschaften am Gesamtmarkt den dritten Platz. Im Nichtlebenssektor sind sie an zweiter, im Lebenssektor an achter Stelle.

Finanzielle Leistungsindikatoren im Segment Sonstige CEE

Prämienentwicklung

Prämienanteil nach Sparten

Sonstige CEE – Prämienanteil nach Sparten (Ringdiagramm)

Werte für 2019 in Klammer

Die VIG-Versicherungsgesellschaften im Segment Sonstige CEE erzielten im Jahr 2020 Verrechnete Prämien in Höhe von EUR 439,6 Mio. (2019: EUR 446,9 Mio.). Das Minus von 1,6% im Vergleich zum Vorjahr basiert vorwiegend auf den rückläufigen Prämien der Kfz-Sparten in der Ukraine. Eine positive Prämienentwicklung konnte hingegen sowohl in Kroatien als auch in Serbien verzeichnet werden. Die abgegrenzten Nettoprämien beliefen sich im Jahr 2020 auf EUR 318,6 Mio. (2019: EUR 328,8 Mio.) und verringerten sich gegenüber dem Vorjahr um 3,1%.

Ergebnis vor Steuern

Im Jahr 2020 wurde im Segment Sonstige CEE ein Verlust in Höhe von EUR 15,7 Mio. ausgewiesen (2019: Gewinn vor Steuern in Höhe von EUR 27,1 Mio.). Dieser resultiert vorrangig aus der im Halbjahr 2020 durchgeführten Firmenwertabschreibung in Höhe von EUR 45,0 Mio. in Kroatien.

Combined Ratio

Die Combined Ratio verbesserte sich im Jahr 2020 im Wesentlichen infolge eines besseren Schadenverlaufs in der Ukraine, Serbien und Kosovo auf 92,6% (2019: 93,9%).